Die Glocken

  „Anna“

Und nun grüßen wir Euch, ihr drei Dienerinnen und Gefährtinnen unseres Gemeindelebens, Euch zu Eurem Dienste zu weihen! Die größte der drei Schwestern heißt Anna, nach ihrer Vorgängerin, welche diesen Namen aus der heiligen Geschichte trug ein Blick auf jene Anna, die nicht in unserer Mitte gelebt und gewandelt als ein fröhliches Gotteskind und allezeit hilfsbereite Helferin der Alten und Kranken, die nun auch schon, aus ihren besten Jahren heim gerufen, in diesem Jahre ein Vierteljahrhundert da draußen ruhn. Gestiftet dem Andenken der Gattin und der Gemeinde von dem ehrwürdigen Patron unserer Kirche, den wir dankbar in dieser Runde im Geiste grüßen, auch durch ein Telegramm wurde der Gruß nach Baden-Baden übermittelt. Die Glocke trägt im Spruchband das Wort, wie ihre Vorgangerin; Ehre sei Gott in der Höhe!

Glocke Anna! Ehre Gottes und der Erwartung des echten, rechten Gottesdienstes barmherziger Nächstenliebe sollst du dienen, ein jedes Wort deines Mundes soll uns erinnern an das: du sollst Gott lieben und und deinen Nächsten als dich selbst!

Dazu weihe ich dich

im Namen des Vaters und des Sohnes

und des heiligen Geistes

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 „Joachim-Alvo“

heißt die 2. Glocke, „gewidmet von den Brüdern“. Wenige Worte mit viel Gehalt, den der Glockenspruch zusammengefaßt: Niemand hat größere Liebe denn der sein Leben lässet für seine Freunde. Zu dem Doppeldenkmal an ihrem Grabe draußen nun dieses eherne lebendige auf unserm Turm. Bruderliebe hat es gestiftet. Zum bleibenden und mahnenden Gedächtnis und in dankbarer Erinnerung an den Ältesten und den Jüngsten des Geschwisterkreises. So klingen die Erinnerung an die teure Mutter und ihre Heldensöhne zusammen, insbesondern für die, welche ihnen die Nächsten. Und es werde diese Stimme zu Euch und uns von jenen prächtigen Männern, deren Opfertod und Treue bis in den Tod getreuer vaterländischer Gesinnung wie hier an ihren Särgen uns zum Vorbild gestellt. Gott behüte die Ihren und Alle, die zu dem alten Hause gehören, dessen Name im nächsten Jahre 1923 drei und ein halbes Jahrhundert mit unserer Kirche aufs Engste verbunden ist, deren Glieder auch durch diese Glockenstiftungen das Band nur und fester geknüpfte und unserer Kirche und Gemeinde füe alle Zeiten einen großen und dankeswerten Dienst erwiesen haben.

„Joachim-Alvo“, in Erinnerung der beiden Träger diese Namen weihe ich dich, daß dein Rufen uns nie vergessen lasse das Jesuswort: Niemand hat größere Liebe, dem die, dass er sein Leben lässet für seine Freunde.

Im Namen des Vaters und des Sohnes

und des heiligen Geistes!

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 „Treue“

heißt die dritte Glocke mit dem Spruch: „Sei getreu bis an den Tod“ und der Widmung der Gemeinde für ihre gefallenen Söhne. Deren Namen unsere Gedenktafel kündet festhält für alle Zeiten. Zu jenen toten Buchstaben ein lebendiges, redendes Ehrendenkmal. So oft die Glocke „Treue“ läutet, mit ihrem klaren, hellen Ton, nicht wie eine Trauerglocke, sondern mit Osterklang, will und soll sie reden von Allen denen, die für uns starben, aus unserer Mitte, ihre Namen rufen, jedes Einzelnen von ihnen. Ein Jeder höre den Namen heraus, der ihm der Liebste und Teuerste ist. Ihrer Erinnerung, ihrem Gedächtnis ist und sei sie geweiht! Und so klingen wieder die beiden Kriegergedächtnisglocken in eins zusammen! Geweiht ihren Gedächtnis, wie wir besprochen, als wir ihnen die Gedenktafeln geweiht, daß wir dadurch erinnert werden an die heilige Pflicht der Dankbarkeit der Tat in Treue! Der Treue gegen Gott, ohne die es eine lebendige, fruchtbare Treue nicht gibt, aus der aber quillt und wächst die große und kleine gesegnete Treue unseres Lebens, ein Dienst der Brüder und des Volkes, daß wieder erbaut wurde, war zusammen gebrochen und neues leben blühe aus den Ruinen. Die Lebenskeime sind nicht tot, Gott sei Dank, sie sind am Sprießen und Treue hegt und pflegt sie zur Frucht. - Treue! Dem Dienste heiliger Treue gegen Gott und die Brüder, das sei dein Rufen, dein Ruf: Sei getreu bis an den Tod!

Im diesem Sinne weihe ich dich

Im Namen des Vaters und des Sohnes

und des heiligen Geistes.

Amen

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